A

Adern

Sehr feine Furnierstreifen, die man zu Bandmustern mit sich kreuzendem oder diagonalem Maserungsverlauf zusammenlegt.

Ajourè

Feine Laubsägearbeit in Holz oder Metall

Akanthus

Diestelartiges, oft eingerolltes Blattornament, das einzeln oder in Ranken vorkommt und nach der Bärenklaupflanze der Mittelmeerländer benannt ist. Schon im 5. Jh. v. Chr. fand dieses Ornament Anwendung. Reichstes Anwendungsgebiet im korinthischen Kapitell, sowie später in allen antikisierenden Epochen.

Amoretten

Geschnitzte Knabenfiguren

Amphore

Krug mit zwei Henkeln, der aus der Klassik stammt. Wurde ursprünglich als Behältnis für Wein und Öl verwendet. Fand im 18. Jahrhundert weite Verbreitung als Dekorationselement des Neoklassizismus.

Anthemion

Stilisiertes Blumenmotiv, das aus der griechischen Klassik stammt.

Appliken

Ornamente, die separat angefertigt und anschließend aufgeleimt oder -geschraubt wurden. Ein- und zweiarmige Wandleuchter werden ebenfalls Appliken genannt.

Arabeske

Streng symmetrisch aus einer Blattvolute nachgebildetes Rankenornament, stammend aus der hellenistisch-römischen Kunst.

Architrav

Aus der Antiken Baukunst entnommenes Element (siehe Gesims), das zwei Säulen horizontal verbindet.

Arkaden

Reihen von Rundbögen, die als Dekor auf Möbeln und Wandpaneelen des späten 16. und 17. Jahrhunderts zu finden sind.

Astragal

Halbrundes Profil, das als Blende zur Abdeckung der Leimfugen bei Schränken und Türrahmen zu finden ist, ferner auch als Rahmenblende für Schränke und Vitrinentüren.

Atlant

Kräftige, maskuline Gestalt als Gebälkträger; das Gegenstück zur femininen Kyriatide.

Aufdopplung

Aufeinanderleimen von Brettern mit gegeneinander versetztem Faserlauf, wodurch das „Arbeiten“ des Holzes verhindert werden soll.

Austernfurnier

Furnier, das quer zur Wachstumsrichtung aus Nussbaum uns anderen Hölzern geschnitten wird und Austernschalen ähnelt.

B

Baluster, Balustrade

Gedrehte Säule mit dickbauchiger Vasenform. Verwendung als Möbelbein, aber auch als Form bei Metall- und Keramikwaren zu finden. Bei Geländern nebeneinandergereiht Balustrade genannt.

Bandelwerk

Reich geschwungenes, verflochtenes, meist mit Laubwerk, Gehängen und Figuren durchsetztes Bandornament der Renaissance und des Barock.

Bandmuster

Aus Furnierstreifen gefertigtes Dekor, auch als Einlegearbeit aus anderen Materialen. Bei einfachen Bandmustern wird das Furnier entlang der Maserung geschnitten, beim Kreuzbandmuster quer, beim Fischgrat oder Federgrat diagonal und quer.

Bantamarbeiten

Graviertes Lackdekor, vor allem bei holländischen und englischen Möbeln zu finden.

Bekrönung

Geschnitzte Dekoration am oberen Ende eines Möbelstücks.

Biskuit

Zweifach gebranntes Porzellan ohne Glasur; Bemalung nach dem ersten Brand.

Blattgold

Pures Gold, das zwischen Goldschlägerhäutchen (Rinderdärmen) bis zu einer Dünne von 0,00014 mm ausgeschlagen wurde. Diese Goldblättchen verwendete man zum Vergolden von Bucheinbänden, Schnitzfiguren u.ä., aber auch für Möbel.

Blindholz

Unedles Trägerholz, auf welches das Furnier geleimt wird.

Bogenfries

Bogenornament am Gesims von Truhen und Schränken, das sich regelmäßig wiederholt.

Bordüre

Gemusterter Rand von textilen Geweben bzw bei Möbeln die Bezeichnung für ornamentale Umrahmungen von Malereien.

Bosse

Ovales oder kreisrundes Ornament, häufig als Blende vor Leimfugen.

Boulle-Marketerie

Marketerie aus Schildplatt und Messing, die zur Zeit Louis XIV. von dem Schreiner Andrè-Charles Boulle perfektioniert wurde.

Brahmaschloss

Sicherheitsschloss, im Jahre 1784 von J. Brahma entwickelt.

Brandmalerei

Einbrennen von Ornamenten, Mustern und Darstellungen in glattes Holz mit glühenden Eisen.

Briefpaneel

Holländisch für Faltwerk

C

C-Bogen

Dekoratives Element aus dem Rokoko, das an den Buchstaben C angelehnt ist.

Cabochon

Rundes bzw. ovales Ornament aus dem 18. Jahrhundert. Oft zusammen mit Akanthus oder Muschelwerk auf Cabriole-Beinen verwendet.

Cartapesta

Vortäuschen von Schnitzerei durch Reliefauflagen aus Papiermachè.

Chevron

Allgemein für V-förmige Muster. Häufig auf Möbeln der Gotik und Art Deco zu finden.

D

Draperie

Künstlerisch gefaltete Stoffe oder Vorhänge; auch in der Bemalung von Bauernmöbeln verwendet.

Drechseln

Sehr alte Technik der Formgebung von Holz und anderen Nichtmetallen, bei der das Werkstück auf einer Drehmaschine (Drechselbank) in Rotation versetzt und mit meist von Hand geführten Drehmeißeln bearbeitet wird; auf diese Weise entstehen Säulen, Baluster, Knäufe und Kugeln, sowie die reich gegliederten ornamentierten Stäbe für die „gedrechselten Stühle“ und Treppenaufgänge.

Dreipass

Gotisches Ornament, dass die Form eines Kleeblatts aufweist und sich vor allem im Gotik-Revival des 19. Jahrhunderts häufig findet.

E

Ebonisiert

schwarz gebeizt oder lackiert; Ebenholz vortäuschend

Eierstab

Geschnitztes Dekor aus Ovalen und Pfeilen, vor allem bei Schränken verwendet.

Einlegearbeit

Dekorationstechnik, bei der kleine Streifen aus Furnier, Metall, Elfenbein oder Perlmutt in einer Vertiefung auf der Oberfläche eines Möbelstücks zu Mustern zusammengefügt werden.

F

Fadeneinlagen

Feiner Furnierstreifen aus gefärbtem Holz, gewöhnlich an Rändern zwischen breiten Furnierstreifen eingelegt.

Fase

Durch Hobeln, Sägen oder Schleifen abgeschrägte Kante.

Fassionieren

Einkerben von Rändern bei Geschirr aus Porzellan, Silber oder Zinn.

Fassung

Vergoldung und Bemalung von Plastiken (Fassmaler); Befestigung eines Edelsteins auf einem Schmuckstück; Edelmetallbeschläge an Gefäßen und Geräten aus anderem Material, wie Stein, Holz, Elfenbein etc.; diese Fassung nennt man auch Montierung; ebenso Metallbeschläge an Möbeln.

Feston

Girlande von Blumen, Früchten oder drapiertem Vorhangstoff, auch als geschnitztes Dekor auf Möbeln des Barock und Neoklassizismus.

Filet

Gegeneinander gestellte helle und dunkle Furnierflächen.

Finial

Geschnitztes, gedrechseltes oder aus Metall gefertigtes Ornament am oberen Rand eines Möbelstücks.

Fischgrat

Einlegearbeit aus feinen Furnierstreifen mit gegenläufiger Maserung.

Flachschnitt

Reliefverzierung spätgotischer Nadelholzmöbel in Süddeutschland und den Alpenländern; das florale Ornament aus Bändern, Ranken, Pflanzen und geometrischen Mustern wurde mit dem Schnitzeisen (Geißfuß) ausgestochen und mit dem Meisel ausgesprengt, manchmal bemalt.

Flammleiste

Wellige, profilierte Rahmenzierleiste , welche man vor allem bei Ebenholzmöbeln zu Einfassung der Füllungen im 17. und 18. Jh. verwendete.

Fries

Waagerecht verlaufendes Feld oder Flächenstreifen, in der Architektur als Abschluss oder zur Gliederung einer Wand; meist mit plastischen, in Innenräumen vielfach gemalten Ornament und Figuren; im Kunsthandwerk als Zierart an Möbeln, Metallarbeiten, Keramik u.ä.

Füllungen

Dünne Bretter, mittels einer Nut in einen Rahmen eingepasst, so dass sie „arbeiten“ können, ohne zu reißen.

Furnierung

Durch Sägen, Schneiden oder Schälen hergestellte dünne Edelholzbretter (Nussbaum, Kirschbaum, Satinholz oder Rosenholz), die auf geringwertige Hölzer (Blindhölzer) aufgeklebt und poliert werden; in der Renaissance aufkommend.

G

Gebälk

Das „Dach“ oberhalb einer Säule, bestehend unter anderem aus Architrav, Kymation und Fries.

Gedreht

Hauptsächlich bei Möbelbeinen eingesetzte Form der Drechselei, bei der das Holz zu einem engen Spiralkonus geformt wird.

Gobelin

Stickarbeit mit religiösen Motiven, Landschaften oder Blumen, die auch in ähnlicher Weise für Polster verwendet wird.

Godronierung

Profil-Dekor aus erhabenen Reihen von Bögen, bei Holz, Besteck und Keramik zu finden.

Gravur

Aufbringen von Zeichnung und Schrift auf harte Oberflächen, wie Metall, Glas, Elfenbein, Horn, Stein usw. Wird meist mit Hilfe von Graviernadeln, Meißel, Stichel oder Punzwerkzeugen ausgeführt. Seit dem 16. Jh. sind Vorlagenstiche mit Ornamentstichen bekannt. Die Gravur ist wohl die älteste Technik der Metallverzierung.

Guilloche

Zu Reihen von kleinen Kreisbögen verflochtenen Bänder.

J

Japan-Lackimitat

Eine im frühen 18. Jahrhundert in Europa entwickelte Technik, die unter Verwendung von Farbe und Firnis fernöstliche Lackiertechniken nachahmte.

K

Kannelierung

Vertikal verlaufende Riefen oder Hohlkehlen an zylindrischen Elementen wie Tischbeinen oder Säulen.

Kantenschutz

Findet sich bei Schubladen als umlaufender Beschlag oder Profil.

Kapitell

Der Kopfteil einer Säule

Kartusche

Verzierte Platte, häufig von Voluten gesäumt, die als Trägerplatte für Trophäen dient.

Karytide

Stütze in Form einer weiblichen Figurine, vor allem im Rokoko und Neoklassizismus

Kugelkette

Gedrechselte Form aus aneinandergereihten Kugeln. Verbreitete als Stuhl-, Tischbein und Steg bei Stücken aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

L

Lambrequin

Ein geschnitztes Holzprofil, das einen aufwendigen Vorhang abbildet und mit Hängeelementen verziert sein kann, die häufig vergoldet sind. Das Profil lässt sich als zungenförmig ausgeschnittener herabhängender Saum mit Quasten bezeichnen, welches in der Barockzeit sowohl in Stein als auch in Bronze umgesetzt wurde.

Lünette

Dekor mit Reihen von geschnitzten oder gestanzten Halbmonden.

M

Marketerie

Durch Furnierstreifen mit kontrastierenden Maserungen oder Farben realisiertes Dekor, häufig Abbildungen von Landschaften oder Blumen. Im Gegensatz zur Einlegearbeit werden die Plättchen hier auf die Oberfläche des tragenden Grundes geleimt.

Maskaron

Kleines, meist ovales Metallschild in Form eines Menschen- oder Tierkopfes.

Muschelwerk

Muschelartiges Dekor, vor allem im Rokoko.

O

Ogee

Ein Dekor, dass einem auf der Seite liegenden „S“ ähnelt und nach unten konkav ausläuft.

Ormoulu

Goldfarbenes Pulver aus Bronze oder anderen Metallen, das zur Vergoldung eingesetzt wird.

Ovolo

Dekorprofil mit Viertelkreissegmenten.

P

Palmette

Fächermotiv aus dem Neoklassizismus.

Papiermachè

Material aus Papier und Leimlösung mit diversen Zusätzen wie Stärke, Gummi, Kreide oder Ton, vor allem in Italien seit dem 15.Jahrhundert bekannt; 1805 für Spielzeug patentiert; Verarbeitung durch Drücken in Formen, ab 1894 auch gegossen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Papiermachè zur Dekorierung von Möbeln und zur Reliefierung bei Rahmen verwendet.

Parketerie

Spielart der Marketerie, bei der aus kontrastierenden Furnierstreifen geometrische Muster angeordnet werden.

Patera

Rundes oder ovales Motiv des Neoklassizismus, das als Relief geschnitten wurde.

Patina

Die durch Verwitterung von Metall auf seiner Oberfläche entstehende grüne oder bräunliche Schicht; bei Bronzen wegen ihrer Schönheit stets unberührt gelassen. Bildet sich mit zunehmenden Alter jedoch auf unterschiedliche Art jeder Oberfläche aus und wird oft gefälscht.

Pie Crust

Pastetenartig hochgebördelter Rand eines Möbelstücks.

Pietra Dura

Einlegearbeit aus Halbedelsteinen und Marmor.

Profil

Erhabene Umrahmung aus Holz oder Modelliermasse, die als reine Dekoration oder zur Abdeckung von Leimfugen gilt.

Putten

Mythische Knabenfiguren, aus der römischen Antike übernommen und besonders im Barock beliebt.

R

Rippung

Ähnliche Dekortechnik wie die Kannelierung. Bei gerippten Dekor werden jedoch statt Hohlkehlen vertikale, erhabene Rippen in das Werkstück geschnitzt.

Rocaille

(Frz. = Grotten- und Muschelornament); Schmuckmotiv aus leicht ausgehöhlten, wie Muscheln geriefelten und ausgefransten Formen, die an vor- und zurückschwingende Kurven angesetzt sind; das wichtigste und häufigste Motiv des Rokoko.

S

Schlüsselbuchse

Dekorative Metallplatte zur Verkleidung des Schlüssellochs.

Spannbogen

Eckblende, vor allem bei gepolsterten Stuhllehnen.

T

Taustab

Eng geripptes Profil auf Regency- Möbeln, das nautischen Tauen ähnelt.

V

Vernis Martin

Eine Lackiertechnik, für die Guillaume Martin und seinen Brüdern im 18. Jahrhundert ein Patent erteilt wurde.

W

Wurzelholz

Furnier mit besonders intensiver Maserung, das quer zur Wachstumsrichtung aus dem dunkleren Kernholz oder aus Aststellen und Verwachsungen geschnitten wird.

Z

Zahnschnitt

Reihen von rechteckigen Blöcken, die an Zähne erinnern. Seit dem 18. Jahrhundert verwendet.